Musterbeleuchtung Illumination

Bilder siehe unten

Anlässlich der Inbetriebnahme der Musterbeleuchtung vom 24.11.2017

von Claudia Fischer-Karrer

Die Tradition der Weihnachtsbeleuchtung ist eine Weiterentwicklung des christlichen Brauches, eine brennende Kerze ins Fenster zu stellen um zu zeigen, dass hinter diesem Fenster Christen wohnen. Es war auch ein Zeichen dafür, andere Christen willkommen zu heissen einzutreten.

Im 17. Jahrhundert begannen Menschen, in der Adventszeit Tannenbäume in den Häusern drinnen mit kleinen Kerzen zu dekorieren.

Die öffentliche Beleuchtung kam viel später

Das Fehlen wirksamer Lichtquellen hat das Leben das ganze Jahr hindurch erschwert. Wirtschaften, Schulhäuser, Kirchen, Fabriken oder Höfe und Ställe trugen vereinzelt Aussenlampen, meist Öl-, Petrollampen oder Kerzen. Die Strassen und Plätze waren nur spärlich beleuchtet.

Im Gegensatz zu heute, wo es uns wichtig ist, dunkle Ecken zu beleuchten, argumentierte man anfangs des 19. Jahrhunderts aus verschiedenen Gründen gegen eine Strassenbeleuchtung (1819 Stadtwerke Bochum):

theologische Gründe: „weil sie als Eingriff in die Ordnung Gottes erscheint. Nach dieser ist die Nacht zur Finsternis eingesetzt, die nur zu gewissen Zeiten vom Mondlicht unterbrochen wird. Dagegen dürfen wir uns nicht auflehnen, den Weltplan nicht hofmeistern, die Nacht nicht zum Tage verkehren wollen.“

medizinische Gründe: „die Gasausdünstung wirkt nachteilig auf die Gesundheit schwachlaibiger und zartnerviger Personen und legt auch dadurch zu vielen Krankheiten den Stoff, weil sie den Leuten das nächtliche Verweilen auf den Strassen leichter macht und ihnen Schnupfen, Husten und Erkältungen auf den Hals zieht.“

philosophisch-moralische Gründe: „die Sittlichkeit wird durch Gassenbeleuchtung verschlimmert. Die künstliche Helle verscheucht in den Gemütern das Grauen vor der Finsternis, das die Schwachen von mancher Sünde abhält. Die Helle macht den Trinker sicher, dass er in den Zechstuben bis in die Nacht hinein schwelgt, und sie verkuppelt verliebte Paare.“

polizeiliche Gründe: „Sie macht die Pferde scheu und die Diebe kühn.“

Erstes elektrisches Licht in der Schweiz

1878
 sah der initiative Hotelier Johannes Badrutt vom Hotel Kulm St. Moritz an der Weltausstellung in Paris eine neue und bis dahin unbekannte Beleuchtungsanlage und erkannte deren Potential. Die Möglichkeiten der elektrischen Energie faszinierte den St. Moritzer Hotelier so sehr, dass er noch im selben Jahr eine Hotelbeleuchtung anfertigte. Im damaligen Speisesaal vom Badrutt’s Kulm Hotel erstrahlten neben den herkömmlichen Petroleumlampen an Weihnachten einige elektrische Bogenlampen (System Jablochkoff).

Erste Strassenbeleuchtung in Wetzikon

1901 nahm das privat betriebene Gaswerk in Medikon seine Produktion auf, 1902 das Elektrizitätswerk Wetzikon.
1904 kamen die ersten Strassenbeleuchtungen in Wetzikon. Die Bahnhofstrasse wurde elektrisch beleuchtet, alle andern Strassen mit Gas (68 Laternen). Zudem wurde Acetylen bis 1920 für Hausbeleuchtungen eingesetzt.

Erste elektrische Weihnachtsbeleuchtung

Die erste bekannte elektrische Weihnachtsbeleuchtung stammt aus dem Jahre 1882. Am 22. Dezember 1882 hat Edward H. Johnson, Gefährte von Thomas Edison, Vizepräsident der Edison Electric Light Company, bei sich zu Haus an der Fifth Avenue die erste Weihnachtsbeleuchtung vor das Haus gestellt. Es handelte sich um eine Lichterkette mit 80 roten, weissen und blauen Glühbirnen in der Grösse einer Walnuss (analog amerikanische Flagge).

Es war nicht nur die erste elektrische Beleuchtung, sondern auch die erste ausserhalb eines Hauses.

1890 wurden die ersten Lichterketten kommerziell produziert.

Um 1900 begannen die ersten Geschäfte, ihre Schaufenster in der Adventszeit mit elektrischer Beleuchtung zu schmücken. In Wetzikon hatten in den 1960er-Jahren erst vereinzelte Geschäfte Weihnachtsbeleuchtungen. 1997 installierte Wetzikon eine vereinheitlichte Weihnachtsbeleuchtung.

Seit 2009 wurde der Ochsenkreisel mit einem beleuchtetem Christbaum geschmückt.

Unterdessen sind wir im LED-Zeitalter angekommen. Wir stellen Ihnen nun heute am 24. November 2017 das Muster der neuen Wetziker Weihnachtsbeleuchtung vor wie sie 2018 für Wetzikon leuchten soll.

Sterne
  • Kreisel mit drei verschieden grossen 3D-Sternen
  • Strassenlampen mit 1, 2 oder 3 Sternen, die in verschiedenen Ebenen angeordnet werden

 

Quelle: Claudia Fischer-Karrer, Feuer, Licht, Energie, Heimatspiegel 2014; Geschichte der Weihnachtsbeleuchtung, St. Galler Tagblatt 15.12.2007.

 

 

Eindrücke dieses Abends

Die Konsumationen von Glühwein etc. am Wiehnachtshüttli wurden uns freundlicherweise von Wetzikontakt offeriert.